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DOUGLAS GREED

Oldschool Attitüde, newschool Sound: Douglas Greed meistert den Spagat zwischen rohen Beats und melodieverliebten Grooves wie kaum ein anderer seiner Zunft. Aufgewachsen in der thüringischen Provinz war es nicht allein die ihn umgebende graue Tristesse, die seine Liebe zu industriellen Maschinensounds entfachte: als Teenager bildeten Breakbeat, Drum’n’Bass und illegale Raves  seine tanzmusikalische Heimat. Später als Bauhaus-Student prägte das linksalternative Kulturzentrum mit angeschlossenem Club Kassablanca in Jena sein Verständnis von Clubkultur als Freiraum mit gesellschaftspolitischem Potenzial.


Doch keine Angst: Der Dancefloor verkommt bei Douglas Greed mitnichten zum Hörsaal! Verlässlich  liefert er stattdessen in seinen farbenfrohen Mixen die gesamte Soundpalette von House; von dirty-talking Chicago-Nummern über giftenden Acid bis hin zu vocallastigem Deep House. Mit seinem versatilen DJ-Stil bedient Douglas Greed die emotionalen Hands-in-the-Air-Momente zum Sonnenaufgang auf der Fusion ebenso wie pumpende Peaktime-Slots im schwitzigen Kellerloch.
 

Dieses Spannungsfeld aus Pathos und Purismus zieht sich wie ein Leitmotiv auch durch seine eigenen Produktionen, die er seit 2005 auf namhaften Labels wie Infiné, International Deejay Gigolo, Katermukke, Mobilee, BPitch Control, 3000° und Freude am Tanzen herausgebracht hat. Melodiöser Zuckerwatte-House trifft auf frickelige Indietronic, funktionale Clubbanger auf poppigen Singer-Songwriter-House, der ohne Holzfällerhemd und Rauschebart, stattdessen mit einer ordentlichen Portion Soul daherkommt – nachzuhören etwa auf dem 2011 erschienenen Debütalbum ‚KRL‘ (Freude am Tanzen), dem vielschichtigen Nachfolger ‚Driven‘ auf BPitch Control (2014) und dem jüngsten, tiefschürfenden Album ,Angst’ (3000°).


Dabei findet seine überbordende Kreativität seit jeher nicht nur eine Ausdrucksform: Douglas Greed ist DJ, Hörspielautor, Grafiker und Produzent – ob er nun für seine eigenen Bandprojekte Yeah But No und Eating Snow oder für andere Künstler*innen an Beats in seinem Studio am Berliner Holzmarkt herumschraubt. Auch als Liveact hat sich der mittlerweile Wahlberliner einen Namen gemacht, mit dem er als Architekt der Nacht die Grenzen des Dancefloors fernab des engen DJ-Korsetts neu vermisst. 

 

 

(T: Laura AHA)

Douglas Greed: Anhören
angst.jpg

ANGST
Douglas Greed

2020

3000 Grad

DRIVEN
Douglas Greed

2014

BPitch Control

KRL
Douglas Greed

2011

Freude am Tanzen

krl.jpg
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